Scam: aktueller Betrug durch Fake-Bankkonto-Anrufe – das müssen Sie unbedingt beachten

Betrüger*innen nutzen früher erbeutete persönliche Daten, um Sie am Telefon zu einer Überweisung zu überreden

Derzeit versuchen Betrüger*innen mit einem Telefon-Scam Geld zu erbeuten. Das Gefährliche: Aus einer früheren Phishing-Attacke kennen sie persönliche Daten ihrer Opfer.
Derzeit versuchen Betrüger*innen mit einem Telefon-Scam Geld zu erbeuten. Das Gefährliche: Aus einer früheren Phishing-Attacke kennen sie persönliche Daten ihrer Opfer. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Vorsicht vor einer aktuellen Betrugsmasche: Die basiert darauf, dass bereits bei einer früheren Attacke persönliche Daten erbeutet wurden. Diese werden nun eingesetzt, um sich am Telefon das Vertrauen der Opfer zu erschleichen.

Das Ziel der Betrüger*innen ist es, Zugriff auf das Bankkonto zu erlangen und Geld zu erbeuten. Es handelt sich hierbei um einen sehr gefährlichen, weil direkten und "personalisierten", Betrug.

Diese Woche hat das unabhängige Portal "Watchlist Internet" eine Warnung vor einem Telefon-Betrug herausgegeben. Auf der Webseite wird genau beschrieben, wie die Betrüger*innen dabei vorgehen.

Sie geben sich demnach am Telefon als "bekannte Institutionen wie Banken, IT-Sicherheitsdienste oder Zahlungsdienstleister wie PayPal" aus und würden davor warnen, dass angeblich persönliche oder Banking-Daten von Hackern ausgeforscht worden seien. Damit sollen Kriminelle dann Konten bei sogenannten Online-Brokern, also Finanzdienstleistern, eröffnet haben.

Das Problem: Es gab tatsächlich einen Phishing-Angriff, bei dem auch persönliche Daten erbeutet worden sind. Diese Daten nutzen die Betrüger*innen jetzt, um sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen. Beispielsweise nennen sie "persönliche Daten von Ihnen", sie wissen "bei welcher Bank Sie ein Konto haben" und kennen vielleicht sogar "Ihre Zugangsdaten", schreibt Watchlist Internet.

Nachdem das Opfer überzeugt wurde, dass es sich am Telefon tatsächlich um Mitarbeiter*innen der eigenen Bank handelt, wird erklärt, dass sogenannte "versteckte Zahlungen" aufgefallen seien. Das sind Zahlungen, die weder auf dem Konto noch auf Kontoauszügen sichtbar sind.

Laut Watchlist Internet wird hier großer Druck ausgeübt, indem von hohen Beträgen gesprochen wird: "Ihnen wird Angst gemacht, dass Ihr Bankkonto heimlich leergeräumt wird."

Um das Geld zu reklamieren, solle man sich während des Gesprächs eine Fernzugriff-App herunterladen und den angeblichen Bankmitarbeiter*innen auf diese Weise Zugriff auf das Onlinebanking erlauben. Hier wird beispielsweise die App ZOHO genannt.

Watchlist Internet schreibt, man werde nun aufgefordert, zuerst das Tageslimit des Kontos zu deaktivieren: "Im nächsten Schritt sollen Sie die 'versteckte Zahlung' an die Broker-Plattform überweisen, damit diese ordnungsgemäß reklamiert und zurücküberwiesen werden kann."

Jetzt passiert der Betrug, weil sich die Betrüger*innen gleichzeitig in das Konto einloggen und eine Zahlung veranlassen. "Sie werden dann angewiesen, die Zahlung in der Banking-App freizugeben. Achtung: Wenn Sie das tun, ist Ihr Geld weg!"

  • Grundsätzlich rät Watchlist Internet dazu, sich den Namen der Person am Telefon geben zu lassen, aufzulegen und sich bei der Bank nach ihr zu erkundigen.

  • Es gilt auch, dass Banken telefonisch "niemals nach persönlichen Daten fragen"

  • Ähnliches gilt für eine Zahlungsfreigabe – diese erfolgt in der Regel ebenfalls niemals telefonisch

  • Zuletzt: Es ist immer zur Vorsicht geraten, auch wenn Anrufer*innen persönliche Daten kennen

Wer bereits auf einen solchen Betrug hereingefallen ist, soll sich schnellstmöglich mit der Bank in Verbindung setzen – manchmal können Überweisungen gestoppt werden. Zusätzlich rät Watchlist Internet dazu, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.