Woher kommt die Redewendung "grüner Daumen"?

Mehr als 100 Jahre alt

Menschen, bei denen Pflanzen und Blumen gut gedeihen, wird ein grüner Daumen nachgesagt (Bild: Getty)
Menschen, bei denen Pflanzen und Blumen gut gedeihen, wird ein grüner Daumen nachgesagt (Bild: Getty)

Menschen, bei denen Pflanzen und Blumen gut gedeihen, wird ein grüner Daumen nachgesagt. Wie es zu dem Sprichwort kam und woher es stammt – die Antworten gibt es hier.

Wenn jemand gut mit Pflanzen umgehen kann, die Blumen in den schönsten Farben blühen und leckeres Gemüse wächst und gedeiht, dann fällt oft der Satz: Du hast einen grünen Daumen. In welchem Zusammenhang der Ausdruck steht, weiß eigentlich jeder. Aber woher kommt die Redewendung eigentlich? Und wieso hat ein guter Gärtner nur einen grünen Daumen und nicht etwa grüne Hände?

Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bedeutet die Wendung "beim Ziehen und Pflegen von Pflanzen großes Geschick und Erfolg haben" und existiert etwa seit 1955.

Dabei handele es sich laut GfdS um eine Lehnübersetzung der englischen und angloamerikanischen Redewendung "to have a green thumb". Und tatsächlich ist im Englischen auch oft nicht nur vom Daumen, sondern von "to have green fingers", auf Deutsch "grüne Finger haben", die Rede.

Das Sprichwort wird auch in anderen Sprachen verwendet. So wird etwa im Französischen von "la main verte", der grünen Hand, gesprochen. Auf Schwedisch auch von "ha gröna fingrar", also wörtlich übersetzt von "grüne Finger haben" und in Italien ist mit dem Ausdruck "il pollice verde" wie in Deutschland der Daumen gemeint.

In England und den Vereinigten Staaten existiert der Begriff schon sehr viel länger, als in Deutschland, wie das Online-Magazin Mental Floss herausgefunden hat. Demnach wurde der Begriff bereits 1906 in dem Roman "The Misses Make-Believe" von Mary Stuart Boyd verwendet und in einem Zeitungsartikel des Ironwood Daily Globe aus dem Jahr 1937, sei der Ausdruck als "Gartenbau-Slang" beschrieben worden.

Theorien, wie es überhaupt zu der Redewendung kam, gibt es einige, wie auch die GdfS erklärt. Eine naheliegende könnte sein, dass der Begriff von den grünlich verfärbten Fingern kommt, die man beim zeitaufwendigen Gärtnern bekommt.

Auch der Umgang mit Topfpflanzen, an deren Unterseite sich häufig Grünalgen bilden, könnte eine Erklärung sein.

Mental Floss hat zu dem Begriff eine Geschichte ausgegraben, die sich um den englischen König Edward I. rankt. Der habe grüne Erbsen geliebt, die Arbeiter für ihn schälten und geehrt wurden, wenn sie die meiste Arbeit geleistet und damit den grünsten Daumen hatten.

Zudem könnte sich der grüne Daumen auch von dem alten englischen Sprichwort "Ein ehrlicher Müller hat einen goldenen Daumen" abgeleitet haben. "Die Qualität von Maismehl konnte durch Reiben zwischen Zeigefinger und Daumen beurteilt werden. Im kollektiven Bewusstsein vermischt, könnten diese beiden Redewendungen zu dem grünen Daumen geführt haben, von dem wir heute hören", so das Online-Magazin.