Was wurde aus "Highlander"-Star Christopher Lambert?

"Highlander"-Remake geplant

Christophe Lambert mag vor allem für
Christophe Lambert mag vor allem für "Highlander" bekannt sein, doch er ist seit über 40 Jahren gut im Geschäfts - nicht nur in Sachen Film. (Bild: Eric Fougere/Corbis via Getty Images)

Es kann nur einen geben? Im Falle von "Highlander" stimmt das schon lange nicht mehr, denn das Fantasy-Epos hatte zwei Film-Fortsetzungen und eine TV-Serie nach sich gezogen. Doch bald trifft dieser Spruch aus dem Film auch auf Hauptdarsteller Christopher Lambert nicht mehr zu, denn wenn auch ein Remake von Kult-Klassikern vielen eingefleischten Fans meist wie ein Sakrileg erscheint, ist eins von "Highlander" schon seit Jahren im Gespräch - und nun werden die Pläne für einen Film mit Henry Cavill in der Titelrolle konkreter.

Ganz abwegig erscheint das nicht, denn obwohl sich aus dem ursprünglichen Kinokassen-Flop ein beliebter Kult-Klassiker entwickelt hat, gibt es an "Highlander" - jener Low-Budget-Saga über sich gegenseitige köpfende Unsterbliche, in der ein Franzose einen Schotten spielt und ein Schotte einen Spanier - einige Dinge, die man verbessern könnte, und zugleich jede Menge Details, die einem Remake unweigerlich fehlen würden. Denn so lustig man sich über viele Aspekte des Films auch machen kann - er nimmt sich stets so ernst, wie es die Geschichte verlangt, hat Schauspieler, die den richtigen Ton treffen und einen großartigen Soundtrack mit eigens komponierten Songs von Queen. Noch dazu machte der Film Christopher Lambert international endgültig zum Star. Was macht der Franzose, der als "Highlander" unsterblich wurde, heute?

Christopher Lambert in
Christopher Lambert in "Highlander". (Bild: ddp images)

Aufgefallen war Christopher Lambert in Hollywood bereits mit dem Action-Film "Greystoke - Die Legende von Tarzan, Herr der Affen". Darauf folgte die ebenfalls international bekannte französische Produktion "Subway" von Luc Besson, bevor der 1957 geborene Franzose im Jahr 1986 als "Highlander" endgültig zum Star wurde.

Bemerkenswert war dies nicht nur, weil Lambert bis zu dieser Rolle so gut wie kein Englisch beherrschte - als Tarzan hatte er kaum Dialog gehabt - sondern auch, weil er den schwerte-schwingenden Helden fast blind spielen musste. Lambert hat eine starke Form der Kurzsichtigkeit, die besondere Brillengläser benötigt und noch dazu das Tragen von Kontaktlinsen unmöglich macht. Ohne beide Sehhilfen agiert der Schauspieler seit über 40 Jahren fast blind vor der Kamera, und das zu damaligen Zeiten nicht selten als Action-Held.

Doch Lamberts eindeutig nicht schottischer Akzent wird im Film wegerklärt ("Ich komme von vielen verschiedenen Orten"), die Action-Szenen gelangten unfallfrei in den Kasten, ein Kult-Film ward geboren - und ein internationaler Star.

Diesen Bekanntheits-Bonus würde Lambert noch in zwei weiteren Highlander-Filmen sowie Gastauftritten in der Serie ausschlachten. Der weitere, große Hollywood-Erfolg, blieb allerdings aus. Im Laufe der 1980er spielte er in mehreren englischsprachigen Produktionen mit, die allesamt floppten. Auf der positiven Seite lernte er am Set von "Liebestraum" seine erste Frau Diane Lane kennen, mit der eine Tochter hat. Auch eine weitere Ehe mit Jaimyse Haft sowie eine Beziehung mit Sophie Marceau scheiterten.

Christopher Lambert war von 1988 bis 1994 mit Diane Lane verheiratet (Bild: ARNAL/Gamma-Rapho via Getty Images)
Christopher Lambert war von 1988 bis 1994 mit Diane Lane verheiratet. (Bild: ARNAL/Gamma-Rapho via Getty Images)

Im weiteren Lauf seiner Karriere wechselte er stets zwischen amerikanischen und französischen Filmen. Auch hinter der Kamera war er aktiv und produzierte in Frankreich die Komödie "Neuf mois" sowie das US-Remake "Nine Months" mit Hugh Grant. Während er dank Rollen in Kult-Gurken wie "Mortal Kombat" und "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" in den USA schließlich jedoch als B-Movie-Star abgestempelt wurde, feierte er in Frankreich Kritiker-Erfolge mit Filmen wie "White Material" oder "La Folle Histoire de Max et Léon".

Auch, wenn die große Rollen nach "Highlander" ausblieben, ist der heute 67-jährige Lambert bis heute vor und abseits der Kamera aktiv. Zuletzt stand er für den Thriller "Dark Room" vor der Kamera, hat bislang zwei Romane geschrieben und die französische TV-Serie "Call my Agent!" produziert.

Besonders erfolgreich ist Christopher Lambert indes als Geschäftsmann: Er besitzt zusammen mit dem Sommelier Eric Beaumard ein Weingut und hat lohnend in ein Restaurant, eine Mineralwasserfirma und ein Recycling-Unternehmen investiert.

Im vergangenen Jahr wurde Lambert zuletzt auf ein potentielles Remake von "Highlander" angesprochen und zeigte sich nicht nur ahnungslos ("Ich höre seit fünf Jahren davon, ein Drehbuch habe ich nie gesehen"), sondern auch bemerkenswert bescheiden. Anstatt die Nase darüber zu rümpfen, in seiner vielleicht berühmtesten Rolle ersetzt zu werden, lobt er im Interview mit Digital Spy seinen damaligen Regisseur Russell Mulcahy, dessen visueller Stil Maßstäbe gesetzt hätten, die man nicht kopieren könne. "Warum 'Highlander' nicht neu machen", sagte er. "Aber versucht nicht, den ersten zu kopieren. Versucht, 'Highlander' neu zu erfinden."

Wie es scheint, haben die Zuständigen - darunter Regisseur Chad Stahelski und Drehbuchautor Michael Finch, die für mehrere "John Wick"-Filme verantwortlich zeichneten - genau das vor. Jüngst erklärte Henry Cavill, der die Hauptrolle in dem neuen "Highlander" übernehmen soll, will das Remake noch tiefer in die Geschichte eintauchen. "In dieser Saga von einem tragischen Krieger steckt weit mehr als ein cooler Typ mit einem coolen Schwert, der coole Sachen macht, und [der neue Film] taucht noch tiefer darin ein", sagte er dem Magazin CBR. Nicht nur ein Film, sondern ein ganzes Franchise soll "Highlander" gewidmet werden.

Die größte Herausforderung, die Lambert in einem Remake sieht, ist indes der Soundtrack: "Versucht mal, ein neues Queen zu finden."